Vom Segen des Fluchens - und unsägliches Blödeln - Sendung Di 5.2. (FRO) bzw. Mi 6.2. (FRS)

  • Wia der Teifi an Pfarrer ghoilt hat - vorgelesen von Gottfried Glechner junior (ca 6min) written by: Gottfried  G. 
  • Musik
  • In der nächsten Geschichte, auch von G. G. sen. (der Moderator nennt irrtümlich W.G. als Autor), ist das Transportgewerbe schon motorisiert. Eigentlich ist es ein Gespräch, ein ziemlich närrisches, das in den Fasching passt, das Gespräch vom Raabusbus. Es liest W. G. (ca. 6 min)  writtenby: Gottfried G.  readby: Wolfgang G.
  • musik
  • Als Letztes haben wir diesmal eine typische Gottfried Glechner Erzählung, aus der Zeit, als er noch ein Kind war, und bei uns in den Dörfern überall die Fuhrwerke noch mit Pferden gezogen wurden. "Afs Kommando kimmts an" heißt die Geschichte, vorgelesen wird sie uns von Gottfried Glechner junior.(ca 6min) writtenby: Gottfried  G. readby: Gottfried G. jun.
  • Mundartwort-Rätsel:
  • Was heißt "gigatzn" ? Auflösung nächstes Mal. Wer uns die richtige Antwort schreibt (Kommentarfunktion auf glechnerliestglechner.blogspot.com) der bekommt je nach Wunsch per E-Mail zugeschickt: a) entweder den virtuellen Lederhosenbandorden :-), oder b) das Computerspiel "NitschAsNitschCan" (gibts wirklich)
  • Verabschiedung und: seid nächstes Mal wieder dabei - im Raum Linz wie jeden Dienstag um 10h30 auf Radio FRO, oder im Freien Radio Salzkammergut wie jeden Mittwoch zwischen 12h30 und 13h  - es gibt wieder Musik und neue lustige Geschichten bei glechnerliestglechner! Pfüat Euch!

20 Min. Mitschnitt aus dem KiK in Ried - Sendung am 29.1 (FRO) bzw. 30.1. (FRS)

    Presse dazu - vergröß. per click
  • Griechenlandreise

Gottfried Glechner hier online zum nachhören!
gelesen von W.G. am 22. Jänner 2013 im ausverkauften KiK  in Ried im Innkreis:
1) Zwei Bauern werden auf einer Busreise ohne es zu merken in ein "Nachtlokal" geschleppt  - aus "Die Griechenlandreise" - Hörprobe aus dem letzten Abschnitt

2)  "Serwas Toni" aus Lesung im KiK/Ried - Toni's Probleme mit dem Personengedächtnis
  Tags: Gottfried Glechner, Aufnahme, CD, Tonträger, Tonband, gelesen von Wolfgang Glechner

Sternstein und Kundendienst - 22.1 (FRO) bzw. 23.1. (FRS)

 Zu Anfang ein Veranstaltungshinweis:
>> GLECHNER LIEST GLECHNER - LIVE  in RIED im Innkreis, im KiK, am Dienstag, 22. Jänner 2013, 20h - Es liest: Wolfgang Glechner Musik: Josef Kili und Hermann Linecker 

heutige Sendung:
S letzte Mal, bei der Lesung vor oaner Wocha, hat der bairische Odysseus de Freier mitten währendn Feiern überrascht, und is eahn "mit der Maschin ins Gsicht gfahrn". Am schlimmsten hats den Meinrad derwischt, den Obergschaftl-Huber, der si schon sicher im Besitz des Erbes gsehgn hat: Den hat der Ludwig - in Notwehr freili - derschossen. In Notwehr freili, aber net ohne Lust - wia r er später, seltsam kleinlaut im Vergleich zo sein heldenhaften Auftreten während der Rache, seiner Frau Hedwig bekennt - neben anderen "Sünden". Sie muass eahm erscht zoagn, dass s'eahm nix nachtragt und eahm liab hat wia früher. Erscht dann entschliaßt si der Ludwig zon Bleibm.
Nachher geht's nuh a paar Seiten lang um des Schicksal der anderen Freier. Vor allem de Demütigung von Heinrich dem Goldpfab bei sein Fluchtversuch durch den Abortdeckel und die Adelgrua wird ausführlich und genüsslich in allen Farben und Gerüchen geschildert.
Und wia enddli a weng aRuah einkehrt am Hof, und a neuche Ordnung,  da derzoihlt der Ludwig vo seine Abenteuer in der Fremde:
12. Gesang, Vers 387 - 401
Während de Erzählungen taucht de Frage auf ob es notwendig war, dass der Ludwig in seiner Abenteuerlust seinerzeit furt is von Hof.
Der Lambert, der Roßknecht, vertritt de bodenständige, konservative Position - und weist den jungen Sigi, den, wie einst den Ludwig, das Fernweh plagt, zurecht:
12. Gesang, Vers 424 - 438
Des is scho recht, was der Lambert da gsagt hat,  meint die Bäuerin, und bricht gleich anschließend eine Lanze auch für das Gegenteil: Für Abenteuerlust, Tollkühnheit, Neugier und Mannesmut - auch das muss sein:
"Recht trauri wars doh auf der Welt, wann koan Bursch nimmer war, der an Berg anpackt vo der Gahseit  (Steilseite, eig.: jähen Seite)"
Und als Resümee hören wir wenige Zeilen weiter:
"Der Mensch is a Zwitter, es treibtn hin zo Wasser und Feuer"
Der Mensch also als Wesen, das von gegensätzlichen Polen angezogen wird, und hin und herschwankt.
Diese Gegensätze treten im Werk Gottfried Glechners häufig auf, die eine Seite oft als  Sehnsucht nach einem freien in den Tag hinein Leben als Bohemien, vazierender Bettler oder  Künstler und die andere reale Seite als angepasstes bürgerliches Leben voller Zwänge und Pflichten, aber auch Sicherheiten.

Aber verfolgen mar nuh a weng des Schicksal der anderen Freier:
De reden se, bei der Verhandlung, auf eahner Mitläufertum aussi, und da hat der Ludwig an Antwort:
Ausklang, Vers 34 - 37
Doch Ludwig ist bereit zu verzeihen, und als Buße verlangt er, dass die Männer einen seit Urzeiten auf dem Redl-Besitz liegenden riesigen Steinbrocken, den "Sternstein" (Meteor?), auf einen kleinen Hügel direkt neben dem Hof schleppen.

So gewinnt Ludwig durch seine Nachsicht die begeisterte Mithilfe der einstigen Gegner, sogar bei der Ernte:
Ausklang, Vers 67 - 90.

Und dann heißt es " Und drauf habms s Haus baut für d' Freundschaft, Haus und Saal.."

Es wird net ganz klar - ob des Haus nur symbolisch gmoant is, vor allem a Saal is schwer vorstellbar, der af oan oanzigen Stoan baut is, der ja bewegt worden is, wia mar ghört habm, also koan "Immobilie" is. Aber des hat der Gottfried sicher absichtlich offen lassen, und vialleicht hat er sogar a bisserl davon tramt, dass des Haus, des mehr a Denkmal is, amal irgendwo wirkli baut wird auf an Stoan, und dass vialleicht seine Schlussverse von bairischen Odysseus durt verewigt werden, af oaner Tafel aus schwarzen Meteorstein - der halb zo der Erdn ghört und halb zum Himmel:

Ausklang, Vers 91 - 101

Nach dem doch recht dramatischen und ernsten Schluß der Odyssee geht es nun weiter mit der eher heitern Geschichte vom Hosenkauf: Wir erinnern uns: Der Gruaber Sepp, ein extremer Einkaufsmuffel, hat gerade, zu seiner grenzenlosen Erleichterung, eine passende Hose gefunden im Kaufhaus. Die Freude währt allerdings nur kurz:

SoundFile: Am Mond fliagn3

Showdown am Redlhof - und die Qual der Wahl - 15.1 (FRO) bzw. 16.1. (FRS)

  • Sendung: Desmal steign mar glei wieder ein in den bairischen Odysseus:
Zur Erinnerung:  S'letzte Mal san ma mitten in an Fest gwesen, wo gfeiert wird, dass der Bauer der Ludwig offiziell als tot erklärt is und der Hof den erbschleicherischen Meinrad unterstoillt wird. De Ludwig is unerkannt als Bettler bei der Feier dabei und muass si allerhand grobe Pflanzerei und Spott gfalln lassen, unter andern muaß er ah mit toan bein Stockschlagen - an alten Spuil, wo oaner einschaun muaß und derratn, wer auf sein Asch drafhaut*. Aber der Bettler Ludwig nutzt de Gelegenheit, dass er nah der Spuilregel ah zuhaun derf, und schlagt oan vo de frechen Zechbrüader so gewaltig auffi, dass'n ünter d'Bänk einireißt.
Da steign ma wieder ein - und des mal - des versprich i enk - wird "nicht mehr gekleckert, sondern geklotzt" ...*
  • Aufnahme 11. Gesang Vers 217-3336 aus dem Buch: "Der bairische Odysseus", von Gottfried Glechner
  • In zweiten Teil der Wolfgang Glechner-Erzählung "Am Mond fliagn" wirds ah ernst desmal, an der Stoill, wo mir fortsetzen: Ernst nämlich mitn Hosenkaufenfürn Gruaber Sepp. Er steht grad in der Hosenabteilung des Kaufhauses und vor der Qual der Wahl in dem Meer von Hosen. Sepp macht dem Verkäufer ernsthaft Vorschläge, wie man die Hosenabteilung übersichtlicher organisieren könnte...
  • Die Texte gelesen hat diesmal Wolfgang Glechner.
Moderiert hat...
Nächste Woche gehts weiter - das große Aufräumen am Redlhof des Gottfried Glechner.
Und bei Wolfgangs Hosenbaustelle gibt es das nächste Mal unerwartete Verwicklungen und ein Finale mit widerspenstigen Großtadteinwohnern, die zwar so obergscheit sind, dass sie auf den Mond fliegen können, aber dafür keine Knöpfe mehr einnähen können.
Danke fürs Zuhören. Ich hoffe, ihr seid das nächste Mal wieder dabei nächsten Woche selbe Zeit bei glechner_liest_glechner.  
ENDE
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Anmerkungen:
 Abb. 1 Lovis Corinth - Odysseus und die Freier, 1913/14
* Diese Stunde des Zorns hat der Maler Lovis Corinth in seinem Werk 1913/14 aufgefangen. Diese Gemälde befinden sich heute in der "Berlinischen Galerie", dem Landesmuseum für moderne Kunst (in der Nähe des "Checkpoint Charly")

Corinth scheint sich eines der Urthemen der Menschheit angenommen zu haben. Immer wieder drängen sich  Unberechtigte in ein Erbe, das sie nicht verdient haben.
Quelle:  http://studgenpol.blogspot.com/

Stockschlagen und Hosenkaufen - Sendg. 8.1. 2013 (FRO) bzw. 9.1. (FRS):

Endlich gehts weiter mit dem bairischen Odysseus - danke den HörerInnen, die schon gespannt waren, für die Geduld.
Diesmal schildert der Autor genüsslich wieder eine kleine vorweggenommenene Portion Rache - das Stockschlagen - ein weitverbreitetes Spiel, bei dem ein Einschauer erraten muss, wer derjenige war, der ihn auf den Hintern geschlagen hat.*

Im zweiten Teil der Sendung liest Wolfgang Glechner den ersten Teil einer eigenen Erzählung: "Am Mond fliagn kinnans - oder: Wia der Gruaber Sepp a Hosn kaufen ganga r is" aus seinem dritten Buch "Der Fleischprogrammierer", das im Juli 2011 erschienen ist.

Einleitung zur Heimkehr des  BAIRISCHEN ODYSSEUS
Für de Zuahörer, de s erschte
Mal zuahörn, a kurze Inhaltsangab des dritten Teils des Epos, betitelt „die Heimkehr“:

Der Ludwig, der Bauer vom Redlhof, is jahrelang in Ausland gwen, wia sein antiker griechischer Schicksalsgenosse Odysseus, und kimmt unerkannt, inkognito, in sein Hoamat zruck….

Durt muaß er entdecka,  dass si auf sein eigenen Hof a Haufen Gsindel broat gmacht hat, de se an sein Eigentum und Hab und Guat ungeniert bedienen, und alle Tag guat gehen lassen mit den, was eahn net ghört. Ja, sogar sein eigenen Sohn, der der rechtmäßige Erbe war, habms schon nachn Leben tracht. Der Ludwig gibt si hoamlich nach und nach seine ehemaligen Hausgenossen, seine treuen Deanstboten und seiner Familie zu erkennen, aber hoamli! – Für de Freier, des ungebetene Gsindel, des da sein Frau bedrängt und frech mit sein Eigentum urasst und damit protzt und umgeht,  als wia wann s eahna selm ghörat, für des Gsindel  spuilt er weider den Bettler, den armen Fechter. 
Der Tag der Abrechnung, der Zahltag, is freili nimmer weit. Der Bettler nämli, der si zum Schein alle Demütigungen gfalln lasst, bereitet schon sein Rache vor, und sein Rückkehr ins eigene Haus und Eigentum als der rechtmässige Herr. Bei an groußen Fest, aner Art Zwangsverlobung seiner Frau mit den allerfrechsten Gschaftlhuaber, den Meinrad, der a richtige Krätzn is und Ausbund an Gemeinheit, Falschheit und  Frechheit, bei den Fest soilltats zur Abrechnung kemma …

Zusätzliche Vorrede für 11. Gesang. Vers 0 .116 - 216
Der Meinrad kündigt auf den Fest großspurig sein Vormundschaft an und spuilt den großen Gastgeber. Der Bettler derf ah mitessen und trinka, und lasst se den Spott und de Demütigungen vo de Freier mit eiserner Selbstbeherrschung gfalln*. A paar Mal blengitzt scho de Wut des eigentlichen Hausherrn hinter seiner gspuilten Demut außer und bald kamat's frühzeitig zon Eklat. Aber der Ludwig muaß si um Gotts Wuilln beherrschn – damit der wirkliche Umsturz net verdorbm wird.
Da steign mar wieder ein in de Erzählung.

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Anmerkungen:

Österreichischer Meister um 1415:
Die Verspottung Christi (Ausschnitt)
* das bekannte Spiel "Stockschlagen" ist vermutlich so alt wie die Menschheit - es wird sogar in der Lukaspassion erwähnt: "Die Wächter trieben ihren Spott mit Jesus. Sie verhüllten ihm das Gesicht, schlugen ihn, und fragten ihn: Du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?"