Pfarrer und Beichtgschichten und ein Interview - Sendung Di 5.3. (FRO) bzw. Mi 6.3. (FRS)

Diesmal mit  zwei Geschichten von Gottfried Glechner:
  • Der neuche Pfarrer
  • De Beicht von der schwaren Sünd 
  • Interview mit dem Medienkünstler Georg Eckmayr 
Heutiges Mundarträtsel: Was ist ein Mari (gesprochen mit geschlossenem a - fast wie o)
Auflösung des Rätsels vom vorigen Mal:
Was bedeutet foiritzen?
Antwort:
Ich glaube, es wird nur gebraucht in der Kombination: "es foiritzt" - es schlägt Feuer, Funken, Flammen züngeln heraus.
Es gehört zu einer Reihe von Wörtern auf "itzen" wie schliefitzen (schleifen), seanfitzen (hinken),  schnofitzen (von schnaufen), blengitzen (blinken) , gigatzen (lautmalend: stottern), Meckitzer (Meckernder Schrei), gnaretzn (knarren), scharretzn (scharren), flodritzen (flattern), pfugitzn (lautmalend: kichern), kragitzen (krächzen) und "achetzn" (wiederholtes Seufzen oder Stöhnen, eig. lautmalend: dauernd "Ach!" sagen ) und hat als "ächzen" sogar Eingang in die Hochsprache gefunden, vgl. ebenso hochsprachlich kiebitzen (heimlich schauen), schnitzen (von wiederholt schneiden), auch das Wiener "Schnitzel" könnte möglicherweise damit zusammenhängen, ritzen (leicht reißen), stiebitzen (stehlen);

...itzen scheint überhaupt oft ein sehr einfaches Sprachmittel für den (oft minorisierenden, abwertenden) Ausdruck des (meist lästigen oder wenig erfolgreichen) Wiederholens oder Andauerns, auch als Möglichkeit des zeitwörtlichen Gebrauch von Substantiva und anderen Wörtern.  Ein Zusammenhang mit Wörtern aus slawischen Sprachen oder aus der Gaunersprache ist nicht auszuschließen.
Wörtbildungen wie diese scheinen im alten Innviertler Dialekt, aber auch in Bayern und Österreich weit verbreitet zu sein. 
Wer uns weitere Beispiele schicken kann - bitte hier in den Kommentar schreiben.
Keine Angst - wir wollen Euch nicht in Zukunft mit sprachlichen Überlegungen wie diesen langweilen - unsere laienhaften Überlegungen sind überdies wissenschaftlich weder hieb- noch stichfest - vielleicht hat es euch trotzdem interessiert, mit uns ein wenig  herumzustochern in unsrer Muttersprache - unser Vater Gottfried hat das sehr gerne getan - mit einem gut fundierten wissenschaftlichen background übrigens.
Gottfried jun. erzählt, dass er sich mit seinem Vater über diese itzen-Wörter einmal unterhalten hat. Und dass die  obigen Überlegungen in die richtige Richtung gehen.

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